Evaluationskonzept
1. Einleitung - Evaluation als Chance
Das Plädoyer, Evaluation als Chance aufzufassen, stellt für die Schulgemeinschaft der Hildegardis-Schule den Ausgangpunkt der Überlegungen dar. Der Beitrag einer Elternvertreterin veranschaulicht am Beispiel des Unterrichtsfeedbacks, wie wertvoll Evaluation als das Betrachten und Bewertender gemeinsamen Arbeit ist:
"Die Hildegardis-Schule versteht sich als Schule auf dem Weg und stellt sich damit dem Anspruch der Weiterentwicklung auch im Hinblick auf den täglichen Unterricht. Eine systematische Evaluation der Unterrichtspraxis dient der Weiterentwicklung insofern, als sie über ein spontanes, situationsbezogenes Schüler- oder Lehrerfeedback hinaus das Potenzial hat, Unterricht als wechselseitiges Geschehen einer kontinuierlichen (selbst-)kritischen Prüfung seitens aller Beteiligten zu unterziehen.
Bezogen auf seine Wortherkunft valēre (stark, wohl auf, gesund, etwas wert sein) darf die Evaluation von Unterricht nicht als bloße Bestandsaufnahme eines Ist-Zustands von Unterricht verstanden werden. Der Zielsetzung des Leitbildes Miteinander lernen, aufeinander achten, füreinander da sein entsprechend, ist jede Evaluation vielmehr auf Zukunft hin ausgerichtet: Sie soll der Unterstützung von Lehrenden und Lernenden bei der fortlaufenden Entwicklung eines positiven Lehr- und Lernklimas dienen, in dem alle Beteiligten sich ernst und wahrgenommen fühlen können.¨
2. Ziele und Grundsätze
Evaluation kann und soll also im schulischen Kontext als „elementarer Bestandteil der Qualitätsentwicklung“[1] wichtige Beiträge liefern, um den Reflexionsprozess über Schule und Unterricht zu unterstützen und „Fakten anstelle von Vermutungen zu setzen“[2].Ziel ist dabei die Qualität von Schule systematisch weiterzuentwickeln und notwendige Standards zu sichern.
Bei der Umsetzung gilt es auch im schulischen Kontext die allgemein anerkannten Standards für Evaluation zu berücksichtigen: Nützlichkeit, Durchführbarkeit, Fairness und Genauigkeit[3]. Als christliche Schulgemeinschaft legt die Hildegardis-Schule in diesem ZusammenhangWert auf die Transparenz der Vorgänge, die Partizipation der Beteiligten und eine „Kultur der Verbindlichkeit“[4]. Letztlich geht es um die Weiterentwicklung einer Evaluationskultur christlicher Prägung, die von Vertrauen und Verantwortung[5] geprägt ist, entsprechend dem Aufruf aus dem ersten Thessalonicher Brief:
„Prüfet aber alles. Das Gute behaltet!“ (1. Thess 5,21)
3. Interne Evaluation
3.1. Zuständigkeit und Steuerung
Qualitätsentwicklung und somit auch Evaluation kommen allen am Schulleben Beteiligten zugute.
Damit ist auch eine Mitverantwortung jedes Einzelnen verbunden, sich aktiv und konstruktiv an Evaluationsprozessen zu beteiligen.
Der systematische Evaluations-Prozessder Schule wird dabei von der Schulleitung koordiniert und verantwortet:
„Die Schulleitung achtet darauf, dass die schulischen Entwicklungsziele auf der Grundlage fachbezogener Planungsprozesse und Absprachen sowie umfassender Erfahrungsauswertung und durchgeführter interner und ggf. externer Evaluation weiterentwickelt werden.“[6]
Zur Koordination der Qualitätsentwicklung wurde an der Hildegardis-Schule im Jahr 2013 die QM-Steuergruppe ins Leben gerufen, in welcher Schüler-, Eltern-, und Lehrervertreter sowie der Schulseelsorger, die Schulleitung und Vertreter des Trägers eng zusammen arbeiten[7]. Zudem istdie Funktionsstelle „Koordinator*in für Evaluation und Fortbildungsmaßnahmen“ für die Bereiche Planung, Auswertung und Dokumentation seit dem 01.12.2014 eingerichtet[8].
3.2. Methoden und Instrumente
Am Anfang jeder Evaluationsmaßnahme steht das Bedürfnis nach Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Ist-Zustandes und des Entwicklungspotenzials eines unterrichtlichen oder außerunterrichtlichen Bereiches des Schullebens.
„Sie [die Rechenschaftslegung] dient erstens der (Selbst-)Überprüfung oder (Selbst-)Kontrolle des unterrichtlichen und erzieherischen Handelns und zweitens der Verbesserung und Optimierung von Schule und Unterricht, was den Entwicklungsaspekt von Evaluation unterstreicht.“[9]
Die Untersuchung erfolgt sinnvoller Weise in Form eines Kreislaufes, da „das Ergebnis eines Evaluationsverfahrens […] sogleich den Ausgangspunkt für erneute Handlungsstrategien, die es ihrerseits wiederum zu evaluieren gilt,“[10] bietet. Hierbei werden nach einer Situationsanalyse (Ist- und Sollvergleich) die konkreten Fragen und Ziele, die Kriterien und Indikatoren sowie die Methoden festgelegt, die Durchführung und Auswertung geplant und Controlling sowie Dokumentation organisiert.
Folgende Instrumente kommen an der Hildegardis-Schule zum Einsatz[11]:
Qualitative Instrumente
- Dokumentenanalyse
- Interview
- Hospitation
- Resonanzgruppe
- Unterrichtsbeobachtung
- Vergleichsarbeiten und Lernstandserhebungen
Quantitative Instrumente
- Fragebögen
- Statistikanalyse
3.3. Inhalte und Bereiche
Die Evaluation hat an der Hildegardis-Schule eine gute Tradition[12]. Es werden sowohl fortlaufende Evaluationsprozesse gepflegt als auch singuläre Verfahren im aktuellen Bedarfsfall durchgeführt. Dabei können alle Bereiche und Ebenen der Schule miteinbezogen werden, von der Selbstevaluation der einzelnen Lehrperson (Reflexionsmaterial steht zur Verfügung) bis hin zur Befragungen aller am Schulleben beteiligten Personengruppen.
Die Fachkonferenzen beraten einmal im Jahr über einen möglichen Evaluations- bzw. Fortbildungsbedarf und das Resultat wird bei Bedarf an die Lehrerkonferenz weitergeleitet.
Umfangreichere Evaluationsmaßnahmen wurden in den letzten Jahren wie folgt durchgeführt:
2012 | Erste Qualitätsanalyse des Landes NRW in Kooperation mit dem Erzbistum Paderborn |
2012 | Evaluation der Vertretungspraxis, als Teil der Zielvereinbarungen zur QA |
2013 | Evaluation des Hausaufgabenkonzeptes |
2015 | Aktualisierung der „Scivi-Stunden“[13]: Eine Resonanzgruppe mit Vertretern aus der Schülerschaft, der Elternpflegschaft und des Kollegiums evaluierte das bisherige Verfahren und entwickelte das Modell weiter. |
2016 (Juni) | Befragung des Kollegiums zur Arbeitszufriedenheit – in Absprache zwischen Schulleitung, Lehrerrat und Koordination Evaluation |
2016 (September) | Befragung aller Eltern der Sek I. und der Schüler der Sek II. zum Thema „außerschulische Nachhilfe und schulische Fördermaßnahmen“ |
2017 (Oktober) | Zweite Qualitätsanalyse des Landes NRW in Kooperation mit dem Erzbistum Paderborn |
2018 (April) | Evaluation des Schülerfeedback-Verfahrens: Befragung aller Lernenden und Lehrenden |
2019 (Frühjahr) | Evaluation des Schulentwicklungsvorhabens (alternative Leistungsformate und Phasierung von Unterricht): Erhebung und Auswertung von Rückmeldungen der Lehrenden, der Schüler (Q1 und Q2) und der Ehemaligen -> als Basis für mögliche Weiterentwicklungsinitiativen und für den Abschlussbericht an das Schulministerium |
2020 (Juni) | Umfrage zum „Lernen auf Distanz“ in Folge der „Corona“-Maßnahmen über die Homepage der Schule: Rückmeldungen der Lernenden und Lehrenden zu den Bereichen: Kontaktpflege, Aufgabenbearbeitung, Arbeitsstruktur, Arbeitsaufwand und Lernfortschritt sowie zum Hygienekonzept -> Entwickeln eines „Basis-Plan[s] häusliches Lernen“ |
2021 (Juni) | Umfrage 2.0 zum „Lernen auf Distanz“ über die Homepage der Schule: Rückmeldungen der Lernenden und Lehrenden zu den Bereichen: Kontaktpflege, Aufgabenbearbeitung, Arbeitsstruktur, Arbeitsaufwand und Lernfortschritt, zum Hygienekonzept sowie zum Schulportal und zu den Videokonferenzen |
2021 (September) | Teilnahme an der COPSOQ-Befragung im Frühjahr 2021 und Präsentation der Ergebnisse am 1.9.2021 |
ab Schuljahr 2021/22 | Evaluation des Schulprogramms: Kontinuierliche „Vergewisserung und Reflexion“ im Rahmen der Sitzungen der QM-Steuergruppe und der Lehrerkonferenzen.[14] |
3.3.1. Auswertung von zentralen Leistungsüberprüfungen
Lernstandserhebungen und zentrale Prüfungen im Jahrgang 10
Um abzusichern, dass das Ergebnis der Beratung über die Lernstandserhebungen in den Schulentwicklungsprozess einfließen kann, ist das Vorgehen wie folgt festgelegt: Die erhobenen Daten der Lernstandserhebungen im Jahrgang 8 (LSE8) und der zentralen Prüfungen im Jahrgang 10 werden von den Fachschaften der Kernfächer als obligatorischer Tagesordnungspunkt im Rahmen einer Fachkonferenz ausgewertet; ggf. werden konkrete Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung und die Fortbildungsplanung gezogen. Das Resultat ist im Protokoll der Fachkonferenz dokumentiert.
Zudem findet jährlich eine Auswertungssitzung zu den LSE8 statt, bei der der Mittelstufenkoordinator, die Fachvorsitzenden der Kernfächerunddie unterrichtenden Fachkollegen beobachtbare Tendenzen und mögliche Handlungsoptionen beraten. Die Ergebnisse werden bei der nächsten Schulkonferenz vorgestellt. Der Mittelstufenkoordinator informiert darüber hinaus die Eltern der teilnehmenden Schüler über die individuellen Rückmeldungen für ihr Kind.
Zentralabitur
Ein Gremium bestehend aus der Schulleitung und dem Oberstufenkoordinator sichtet die erzielten Abiturabschlüsse mit Blick auf allgemeine Tendenzen zu anderen Jahrgängen. Während der Phase des Schulentwicklungsvorhabens ist auch der Projektleiter des SEVO an der Auswertung beteiligt.
3.3.2. Schwerpunktsetzungen[15]
- Begleitung des Schulentwicklungsvorhabens:
Das Schulentwicklungsvorhaben mit dem Fokus Individualisierung ist ein Resultat der Zielvereinbarungen zur Qualitätsanalyse des Jahres 2012.
Der Projekt-Fachausschussüberprüft das Einhaltender ministeriellen Vorgaben, bewertet den Stand der Umsetzung und ermittelt fortlaufend einen möglichen Handlungsbedarf auf Seiten der involvierten Schüler und Lehrer zur Optimierung des Prozesses[16]. Er setzt sich aus der Schulleitung, den Funktionsstellen Unterrichtsentwicklung und Fortbildung/Evaluation, einer Vertreterin des Faches Deutsch und dem ehemaligen Projektleiter Herr Nelius als externen Berater zusammen.
Bei Bedarf tauscht sich der SEVO-Fachausschuss mit der Schüler-Resonanzgruppe aus, die aus Schülervertretern der drei Oberstufenjahrgänge gebildet werden kann.
Die interne Evaluation des Schulentwicklungsvorhabens wird ab dem Schuljahr 2017/18 von Frau Laura Becker (Funktionsstelle für Unterrichtsentwicklung) im Rahmen ihrer Dissertation übernommen.
- Weiterentwicklung des verbindlichen Schüler-Feedback-Verfahrens:
Schülern, Eltern und Lehrern ist dabei wichtig, dass das „Herzstück von Feedback das methodisch gestützte Miteinander-ins-Gespräch–Kommen“[17] darstellt, um Verbesserungen des Unterrichts gemeinsam planen und umsetzen zu können.In diesem Sinne wurde von der QM-Steuergruppe ein Kanon von schuleinheitlichen Feedbackfragen entwickelt und von der Lehrerkonferenz als verbindlich verabschiedet (Beschluss vom 10.08.15)[18]. Die Lehrperson kann darüber hinaus weitere Fragen zur Unterrichtsgestaltung anfügen und für die Schülerinnen und Schüler ist ein Feld für freie Äußerungen auf dem Fragebogen vorgesehen.
Jede Lehrperson erhebt im ersten Halbjahr in jeder Lerngruppe auf Basis dieses anonymisierten[19] Fragebogens ein Feedback, das zusammen mit den Schülerinnen und Schüler zeitnah ausgewertet wird[20]; entsprechende gegenseitige Zielvereinbarungen werden gemeinsam getroffen und nach einem verabredeten Zeitraum überprüft.
Eine umfassende Evaluation des Schüler-Feedback-Verfahrens wurde nach dem dritten Durchgang im Frühjahr 2018 mit organisatorischer Unterstützung der SV durchgeführt; dabei erhielten alle Lernenden und Lehrenden die Möglichkeit, sich differenziert auf der Basis eines Fragebogens zum Verfahren zu äußern: Mit der Form des Feedbacks war der Großteil aller Beteiligten zufrieden[21]. Nachbesserung wünschte sich die Schülerschaft bei der flächendeckenden Umsetzung des Verfahrens und das Kollegium bei der Zusammenstellung der verbindlichen Fragen. Die Koordination und Umsetzung dieser Anliegen übernimmt weiterhin federführend die QM-Steuergruppe.
Mit dem Schuljahr 2020/21 kann das Schüler-Feedback auch mit Hilfe des Online-Feedbackverfahrens Edkimo durchgeführt werden. Entsprechende Fragebögen sind auf der Plattform erstellt worden und eine Anleitung in Form eines Erklärvideos steht den Kolleg*innen auf dem Schulportal zur Verfügung.
- Ausweiten der kollegialen Unterrichtshospitation (KUH):
Als zweites Standbein der internen Evaluation von Unterricht soll der gegenseitige kollegiale Besuch im Unterricht stärker gefördert werden. Seit Beginn des SEVO besteht die Möglichkeit, einmal im Schuljahr einen Kollegen der Wahl zu sich in den Unterricht einzuladen, entweder um einen Beobachtungsschwerpunkt festzulegen oder um ein gemeinsames Team-Teaching-Vorhaben durchzuführen. Die Rückmeldung „auf Augenhöhe“ und der kollegiale Austausch können dabei – neben der Befragung der Schülerinnen und Schüler (verbindliches Schüler-Feedback) – einen wichtigen Beitrag für die Unterrichtsentwicklung leisten.
Diese Wahlmodule sind mit dem Schuljahr 2018/19 um eine dritte Möglichkeit ergänzt worden. Es ist nun möglich, Hospitationen auch im Rahmen einer mündlichen SEVO-Prüfung zu verabreden. Der ebenfalls in diesem Schuljahr gebildete Arbeitskreis „interne Evaluation“ hat diese Ergänzung konzipiert und wird sich auch zukünftig für eine Ausweitung der KUH einsetzen (Umsetzung der Zielvereinbarung Nr. 3 der QA 2017).
Seit dem Schuljahr 2020/21 können Hospitationen auch noch in zwei weiteren Bereichen stattfinden:
- psychosoziale Beratung: Die Beratungslehrer*innen, Frau Britta Lehmann und Frau Andrea Schäfer, und der Schulseelsorger, Herr Christian Haase, können bei problematischen Situationen mit Lernenden oder Krisen in einer Klasse zu Rate gezogen werden.
- Digitalisierung: Die Situation seit dem Ausbruch der Covid-19-Epidemie macht eine intensivere Nutzung von digitalen Unterrichtsformen notwendig. Eine kollegiale Unterstützung bei der Organisation und Durchführung dieser Formen soll mit diesem Angebot gefördert werden.
„Unterrichten schließt für uns die Bereitschaft zur Selbstreflexion - und auch zur Selbstkorrektur - im Hinblick auf geplante Wege der unterrichtlichen Vermittlung ein.“[22]
- Vergewisserung und Reflexion des Schulprogramms:
Das Schulprogramm weist „Leitbild, Ziele, Schwerpunkte und Organisationsformen“ der schulischen Arbeit aus und „formuliert Entwicklungsvorhaben“[23]; damit nimmt es eine zentrale Rolle in der Dokumentation des Schul- und Unterrichtsentwicklungs-prozesses ein. An der Hildegardis-Schule besteht das Schulprogramm aus einem Grundsatzteil (Standortbestimmung, Selbstverständnis etc.) und einer Fülle an konkretisierenden Konzepten. Die Lehrerkonferenz der Hildegardis-Schule hat am 28.01.2021 den Beschluss getroffen, die einzelnen Konzepte des Schulprogramms sukzessiv zu evaluieren. Ziele sind dabei, Inhalte der Konzepte in bewusst zu halten und Entwicklungsmöglichkeiten gemeinsam auszuloten. Organisatorisch erfolgt dies bei den Lehrerkonferenzen im Rahmen eines verbindlichen Tagesordnungspunktes - gestaltet durch die jeweils Verantwortlichen - und einem anschließenden Auswertungsgespräch. Auch Schüler*innen und Eltern sollen an diesem Reflexionsprozess beteiligt werden[24]. Aus diesem Grund erfolgt die Vorstellung und der Austausch parallel auch in der QM-Steuergruppe.
Konzepte des Schulprogramms | Reflexion in der QM-Steuergruppe | Reflexion in der Lehrerkonferenz |
Schulpastoral | 10.11.21 | 28.01.22 |
MINT | 25.04.22 | 04.05.22 |

3.3.3.Übersicht
Die folgende Übersicht weist sowohl Evaluations- als auch Controllingverfahren aus, die an der Hildegardis-Schule kontinuierlich praktiziert werden[25]:
Beteiligte | Instrument | Bereich / Ziel | Verantwortliche |
Eltern Jg. 5 | Fragebogen | Summatives Feedback: Übergang zum Gymnasium, Tag der offenen Tür etc. | Unterstufenkoordination |
Schüler Jg. 8 | Statistikanalyse | Auswertung der Lernstandserhebungen | Fachschaften der Kern-fächer, Mittelstufenkoordination |
Schüler Jg. 5-Q2 | Fragebögen für die Schüler in allen Klassen und Kursen | Formatives Schüler-Feedback zum Unterricht in allen Fächern im 1. Halbjahr | unterrichtende Lehrpersonen |
Schüler Jg. E | Fragebögen | Formatives Feedback zu den Berufsorientierungsmaß- nahmen | Koordination Berufswahlorientierung |
Schüler Jg. E | Fragebögen | Formatives Feedback: Seiteneinsteiger - Übergang zur gymnasialen Oberstufe | Funktionsstelle Betreuung der Seiteneinsteiger |
Schüler Jg. E-Q2 | Dokumentenanalyse Fragebögen Hospitation Interview Resonanzgruppe | Umsetzung und Begleitung des Schulentwicklungsvorhabens (SEVO) | externe Gutachter SEVO-Fachausschuss - ab 2017/18 im Rahmen einer Dissertation |
Abitur-jahrgang | Statistikanalyse | Auswertung der Abiturergebnisse | Schulleitung Oberstufenkoordination Projektleiter SEVO |
Kollegen | Dokumentenanalyse | Einhalten der Richtlinien-vorgaben bei den Klausuren | Fachvorsitzende |
Kollegen | Dokumentenanalyse | Kontrolle der Kurshefte und Klassenbücher | Koordination der drei Stufen |
Kollegen | Unterrichtsbeobachtung | Angebot[26] der kollegialen Unterrichtshospitation (KUH) | Kollegen in allen Jahrgangsstufen |
Kollegen | Resonanzgruppe | Evaluation der Konzepte des Schulprogramms | Schulleitung, Koordination Evaluation und Fortbildung |
Fachschaften | Austausch bei der Fachkonferenz, obligatorischer TOP im ersten Halbjahr | Ermittlung eines möglichen Evaluations- und Fortbildungsbedarfs | Fachvorsitzende Koordination: Evaluation und Fortbildung |
QM-Steuergruppe[27] | Dokumentenanalyse: QA-Berichte Statistikanalyse: Umfrage-Ergebnisse | Auswertung der Evaluationsergebnisse und Entwickeln von Konzepten zur Umsetzung der Zielperspektiven Evaluation der Konzepte des Schulprogramms |
Gesetzte Vertreter: Schulleitung, Schulseelsorge, Koordination Evaluation und Fortbildung, Unterrichtsentwicklung, Gewählte Vertreter der SV, Pflegschaft des Kollegiums |
3.4. Dokumentation
Die Ergebnisse der einzelnen Evaluationsverfahren werden von den jeweils Verantwortlichen dokumentiert und veröffentlicht[28]. Für die QM-Steuergruppe organisert dies die Koordinator*in für Evaluation in Form von Protokollen, die allen Kollegen zur Einsicht zugänglich sind, und eines Aktionsplanes, der turnusmäßig bei einer Lehrer-bzw. Schulkonferenz vorgestellt wird.
Evaluationsergebnisse des SEVO-Fachausschusses werden den entsprechenden Gremien zeitnah präsentiert und sind in der umfassenden Gesamtdarstellung ausgewiesen, die jeweils am Ende des Schuljahres in aktualisierter Form veröffentlicht wird.
Die Dokumentation zum Schülerfeedback erfolgt über einen Eintrag im Klassenbuch auf einer extra eingefügten Liste bzw. in den Kursheften. Der Tage, an welchem das Auswertungsgespräch mit der Schüler*innen-Gruppe stattgefunden hat, wird entsprechend ausgewiesen. Das Controlling übernimmt seit dem Schuljahr 2021/22 die Verwaltungsassistentin Frau Anja Riehl.
3.5. Vernetzung
Nicht jede Schule muss das „Rad neu erfinden“ – auch nicht in Sachen Evaluation; aus diesem Grund ist eine Vernetzung ausgesprochen wünschenswert. Im Erzbistum Paderborn erfolgt diese u.a. auf der Ebeneder Evaluationsbeauftragten[29] und der Schulentwicklungsberater. Unter der Leitung des QM-Kernteams findet seit 2012 ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Vertretern der Bistumsschulen statt, wobei bewährte Evaluationsverfahren vorgestellt und mögliche Herausforderungen thematisiert werden. Mit dem Schuljahr 2021/22 wird die Koordination der Schulentwicklungsberater durch die Vertreter der Schulabteilung übernommen.
Für die weitere Arbeit ergeben sich folgende Aufgaben und Ziele:
- Zielperspektiven für die interne Evaluation
-
Begleitende Evaluation bei der Einführung von Schüler-iPads ab dem Schuljahr 2021/22 (Projektphase: Klassen 7 und Jahrgang E) bzw. 2022/23 (sukzessive Einführung für alle Jahrgänge der Mittel- und Oberstufe)
-
Erweiterung des Schüler-Feedback-Verfahrens um die Möglichkeit, dass sich Schüler*innen auch gegenseitig systematisch Rückmeldungen zu ihren Lernprozessen geben können – ggf. durch Nutzung der Funktionen des Schulportals
- Weitere Förderung der kollegialen Unterrichtshospitation: Erproben von Strategien zur breiteren Umsetzung des Wahl-Modells KUH, z.B. durch Organisation von festgelegten „Hospitationswochen“ oder „Hospitations-Schwerpunkten“
- Evaluation der Arbeit der QM-Steuergruppe: Auf Basis eines Fragebogens von QUA-LIS NRW sollen im kommenden Schuljahr die bisherigen Abläufe und die erzielten Ergebnisse reflektiert werden.
4. Externe Evaluation
Bereits im Jahr 2009 hat die Hildegardis-Schule eine umfassende externe Evaluation zum Ist-Stand auf der Basis des SEIS-Programms in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden u.a. bei einer mehrtägigen Kollegiumstagung in der katholischen Akademie in Schwerte aufgegriffen und in Arbeitsgruppen weiterbearbeitet.
Im Rahmen der ersten Qualitätsanalyse des Landes NRW wurde die Schule im Frühjahr 2012 besucht und erhielt dabei eine sehr erfreuliche Rückmeldung. Die Zielvereinbarungen zur QA wurden im vorgegeben Zeitrahmen erfolgreich umgesetzt.[30]
Erkenntnisse aus beiden Evaluationen flossen auch in die Konzeptionierung des SEVO ein, in welchem die Zielvereinbarung der ersten QA zum Bereich „Individualisierung“ umgesetzt worden ist. Bei der Begutachtung von „schriftlichen Hausarbeiten“ im Rahmen der alternativen Formate der Leistungsbewertung unterstützten externe Gutachter die Evaluation (Frau LRSD' Noll und - bis zu seinem Ableben - Herr OStD i.K. Dr. Gantenbrink –und danach Herr OStD i.K. Zingler).
Zur Bewertung und Begleitung des Schulentwicklungsvorhabens konnte Prof. Dr. Dollase von der Universität Bielefeld als externer wissenschaftlicherEvaluationspartner gewonnen werden. In Absprache mit dem schulinternen Arbeitskreis „externe Evaluation“ hat Prof. Dollase einen Fragebogen entwickelt, der die Haltung der Schülerinnen und Schüler zu den alternativen Formaten der Leistungsüberprüfung im Rahmen des SEVO und ihre Erfahrungen in den Fokus nimmt und dabei besonders den Aspekt der Motivation untersucht. Die Befragung in den Jahrgangsstufen Q1 und Q2 erfolgte im Herbst 2016.
Die Koordination obliegt dem Institut für Schule, Erziehungs- und Fachwissenschaften (ISEF) unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhardts.
Die zweite, neu ausgerichtete Qualitätsanalyse fand an der Hildegardis-Schule im Oktober 2017 unter der Leitfrage „Was ist uns wichtig?“ statt. Die Ergebnisse der Analyse, im Abschlussbericht vom 06.12.2017 dokumentiert, bilden die Basis für die weitere Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die Schulgemeinschaft konnte sich dabei erneut über ein sehr positives Ergebnis freuen[31]. Beobachtungen und Anregungen aus der Analyse wurden am 14.03.2018 als Zielvereinbarungen auf vier Ebenen verortet:
- Überarbeitung der Fachcurricula
- Präzisierung der Kriterien der Leistungsbewertung
- Effektivere Nutzung der Fachkonferenzen als Gremium und Ort für Unterrichtsentwicklung und -gestaltung
- Weitere Freiräume für individualisierte und kooperative Lernwege öffnen.
Am 26.01.2021 fand die Zwischenbilanzierung im Rahmen einer Sitzung mit der Vertreterin des Schulträgers, Frau Jansen, dem Schulleiter, Herrn König, und der Koordinatorin für Evaluation und Fortbildung, Frau Fessen-Bisterfeld, in der Hildegardis-Schule statt. Die vorgelegten Ergebnisse zu allen 4 Zielvereinbarungen wurden von Seiten der Trägervertreterin als überzeugend und zielführend bewertet.
- Zielperspektive für die externe Evaluation:
- Fortführen der Kooperation mit der Schulabteilung des Erzbistums Paderborn auf der Ebene der QM-Steuergruppen-Vorsitzenden.
- Vorbereitung auf eine mögliche dritte Qualitätsanalyse durch kontinuierliche Aktualisierung des Schulprogramms und der entsprechenden Konzepte.
Das vorliegende Evaluationskonzept wird – unter Mitwirkung der beteiligten Gremien - im Rahmen der Schulprogrammarbeit kontinuierlich weiterentwickelt.
August 2022
K. Fessen-Bisterfeld
(Koordinatorin für Evaluation und Fortbildung)
[1]Kempfert, Rolff: Qualität und Evaluation, Weinheim / Basel 42005, S. 90
[2] M.Sowoda (Uni Münster): Vortrag bei der Tagung des Arbeitskreises Schulen / Gesellschaft für Evaluation
DeGEval, Soest 29.05.2015
[3] DeGEval, Download 24.07.2015
[4] Gemäß QB 7
[5] Vertrauen und Verantwortung als Leitwerte gemäß dem „Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn“ 2014
[6] Referenzrahmen NRW 2020: Kriterium 5.6.1 A5
[7] Konzept und Auflistung der bearbeiteten Themen und Aufgaben siehe: Schulprogramm und Protokolle der QM-Steuergruppe
[8] Aufschlüsselung der Aufgaben siehe: Geschäftsverteilungsplan
[9] Prof. Dr. C. Buhren: Wozu brauchen wir Selbstevaluation in der Schule? In: Die BASS von A bis Z. Erläuterungen und Handlungsempfehlungen für die Schulpraxis in NRW, 4/2018, S. 5
[10] S. Seitz, Hiebl: Feedbackkulturin Schulen etablieren, Köln 2014, S. 28
[11] „Die Schule verfügt über ein Repertoire geeigneter Instrumente und Verfahren zur Informationsgewinnung und Evaluation sowie zur Auswertung und Reflexion erfahrungs- und datenorientierter Schulentwicklung.“ (Referenzrahmen NRW 5.6.2 A1)
[12] „Die Evaluationskultur ist an dieser Schule vorbildlich ausgeprägt“, QA-Bericht 2012, S. 70. Aspekt 6.2.2 QA 2017„Die Schule führt Stärken-Schwächen-Analysen als Entscheidungsgrundlage für den Schulentwicklungsprozess durch.“ – Bewertung ++
[13] „Wisse die Wege“: Kurs im Umfang einer Wochenstunde mit Elementen der Prävention, der Werteerziehung,
der Methodenschulung, der Berufswahlorientierung etc. siehe „Präventionsarbeit“
[14] Siehe dazu: Schwerpunktsetzungen
[15] „Im Rahmen unseres Evaluationskonzepts legen wir derzeit den Schwerpunkt auf die Evaluation von Unterricht
[…]“ (Schulprogramm der Hildegardis-Schule 2017/18, S. 4)
[16] Siehe: „Chronologie der Evaluation“ in der „Gesamtdarstellung zum SEVO“, Stand Oktober 2016
[17] Bastian u.a. 2005, nach: Seitz, Hiebl, S. 18
[18] „Lehrkräfte interessieren sich für Rückmeldungen zu den Effekten und Wirkungen ihres Unterrichts und nehmen diese zum Anlass zur Planung und Gestaltung ihres Unterrichts.“ (Referenzrahmen NRW, 2.8.1 A7) „Verfahren und Schwerpunkte… werden gemeinsame von Lehrkräften und SuS vereinbart.“ (A10)
[19] „Für SuS gibt es sowohl anonymisierte als auch nicht anonymisierte Verfahren des Feddback….“ (Referenzrahmen 2.8.1 A12)
[20] „Das Schülerfeedback wird gemeinsam mit den SuS ausgewertet und Konsequenzen für die weiteren Lernschritt werden gemeinsam entwickelt.“ (Referenzrahmen NRW, 2.8.1 A11)
[21] Ergebnisse im Einzelnen: siehe Protokoll zur Lehrerkonferenz vom 27.08.2018 inkl. PPP
[22] Schulprogramm der Hildegardis-Schule 2017/18, S. 15
[23] Referenzrahmen NRW 2020, Kriterium 5.6.1., A6
[24] Referenzrahmen NRW 2020, Kriterium 5.6.2. A10 „Das Schulprogramm wird regelmäßig unter Beteiligung der schulischen Gremien überprüft und fortgeschrieben.“
[25] Qualitäts-Tableau NRW 4.7.1.1 Die Schule verfügt über ein strukturiertes Verfahren zur Steuerung der Prozesse der schulischen Qualitätssicherung.“ „Bei Verfahren der Datengewinnung und Evaluation werden die für das jeweilige Erkenntnisinteresse relevanten Gruppen informiert und beteiligt.“ (Referenzrahmen 5.6.2 A6)
[26] Während der Phase des SEVO wurde – zugunsten der Evaluationsmaßnehmen zu den alternativen Formaten
der Leistungsüberprüfung etc. - darauf verzichtet an dieser Stelle auf eine größere Verbindlichkeit hinzuwirken.
[27] „In den… Steuergruppen werden Vereinbarungen und Absprachen über die Sicherung und Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität getroffen und umgesetzt.“ (Referenzrahmen NRW 2015 5.6.3 A2)
[28] „Ergebnisse und Auswertungen werden dokumentiert und kommuniziert.“ (Referenzrahmen 5.6.2 A7)
[29] Erste Tagung im März 2017
[30] Siehe: Protokoll der QM-Steuergruppe vom 24.09.2015
[31] Siehe QA-Bericht vom 06.12.2017 (Die Rückmeldungen des Abschlussberichtes bewegen sich zu über Dreiviertel der Prüfkriterien in der höchsten Kategorie.)